Jakob Frank

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SanitätsratDas Attribut „Titel“ hat einen eingeschränkten Anwendungsbereich und kann nicht als Attribut zum Annotieren von Daten verwendet werden. Dr.Das Attribut „Titel“ hat einen eingeschränkten Anwendungsbereich und kann nicht als Attribut zum Annotieren von Daten verwendet werden. Jakob Frank (geb. 21. Mai 1871 in Forchheim; gest. 31. Mai 1953 in New York) war ein weit über Deutschland hinaus berühmter Chirurg, erster Direktor des Klinikums und maßgeblich an dessen Bau und Gestaltung beteiligt. 1912 heiratete Frank in eine bekannte und wohlhabende jüdische Familie Kleefeld (Spielefabrik L. Kleefeld & Co.) ein. Seine Ehefrau wird Alice Frank (geb. 23. April 1891 - gest. ), geborene Kleefeld. Aus der Ehe stammt die Tochter Helene Frank (geb. 16. Dezember 1918).

Leben

Sanitätsrat Dr. Frank kam in Forchheim als Sohn eines Kaufmanns auf die Welt. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er 1895 mit dem erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten. So arbeitete Frank in Berlin einige Jahre am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "Lieblingsfeind" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen Jakob Henle[1]. Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliedertem Ortsteil der heutigen Stadt Fürth.

Im Alter von nur 28 Jahren läßt sich Frank im Oktober 1899 als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. Ottoschulhaus, dem heutigem Stadtmuseum. Als "Chirurg und tüchtiger Diagnostiker", aber vorallem als "Arzt mit Herz" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits 1910 seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der Brauerei Humbser das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen Hindenburgstraße 29, der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße, und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge.

Frank arbeitete bereits als Chirurg seit 1896 ebenfalls am Stadtkrankenhaus in der Schwabacher Straße. Am 1. Februar 1911 wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm).

Bereits kurz nach dem Aufstieg des NS-Regimes wurde er am 20. März 1933 in "Schutzhaft" genommen und wenig später aus dem Amt geworfen. Zunächst arbeitete er am jüdischen Krankenhaus weiter, ehe ihm am 22. März 1939 die Flucht über Schweden in die USA gelang.[2] Da er dort nicht als Arzt praktizieren durfte, betreute er als Krankenpfleger Altenheime, ehe er 1953 in New York verstarb.

Heute ist ihm in dankbarem Gedenken seiner großen Verdienste um die gesundheitlichen Einrichtungen Fürths ein Bau des Klinikums gewidmet, sein Porträt hängt im Eingangsbereich des Klinikums. Ihm zu Ehren wurde auch die Dr.-Frank-Straße in der Südstadt benannt.

Lokalberichterstattung

  • FN: Sanitätsrat Dr. Jakob Frank gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juni 1953
  • Stadt Fürth: Nachruf: Sanitätsrat Dr. Jakob Frank. In: Mitteilungsblatt No. 24 vom 12. Juni 1953

Literatur

  • Gabi Pfeiffer: Berufsverbot als Schritt ins Verderben. Die Nazis waren rücksichtslos gegen jüdische Ärzte - Ausstellung im Klinikum. In: Fürther Nachrichten vom 19. September 2009 - online abrufbar
  • Kinderklinik erinnert an ersten Direktor, (Aktuelles aus dem Klinikum vom 27.3.2007, Stadt Fürth) [1]

Bilder


Einzelnachweise

  1. Fritz Dross, Kamran Salimi: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth 2009, S. 65
  2. Gabi Pfeiffer: "Berufsverbot als Schritt ins Verderben", Fürther Nachrichten vom 19.09.2009. Online online abrufbar Anmerkung: Abweichend hiervon gibt Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 127 an: "1934 musste er als Jude emigrieren. Er lebte in den USA, wo er als Arzt einige Altersheime betreute."