Königstraße 103: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gelände der heutigen '''Königstraße 103''' wurde im Zuge der Stadterweiterung erstmals [[1806]] bebaut. Etwa hundert Jahre später kam als Zweitbebauung die [[Feuerwache]] Fürth darauf. Diese befand sich hier wiederum gute hundert Jahre und nahm diesen Standort noch bis ins Jahr [[2021]] ein.</br>
==Das Gebhardtsche Haus==
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[[Datei:C. Voigt, Königstraße 99 - 109.jpg|miniatur|right|Das Gebhardt´sche Haus 1815 (links der Gartenanlage)]]
Im Jahr [[1798]] erwarb der Kaufmann [[Johann Adam Gebhardt]] dieses Grundstück von der Gemeinde Fürth <ref name="Gottlieb Wunschel">: Gottlieb Wunschel: "Die Fürther Häuserchronik" zu ''Königstraße 103''; Wunschel weiß allerdings den Vornamen mit "Josef" zu benennen.</ref> und baute darauf für 8000 fl. [[1806]] ein stattliches Haus. Damit gehörte er zu den Vertretern, die Fürth stetig nach Osten in Richtung des dann [[1802]] neu errichteten Friedhofs an der [[Auferstehungskirche]] erweiterten.
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[[Datei:Schliemann Gymnasium und Gebhardtsches Haus, Postkarte, gel. 1908.jpg|miniatur|right|Das Gebhardt´sche Haus, zweites Haus von rechts neben Schliemann-Gymnasium zwischen 1896 und 1908]]
 
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==Das Gebhardt'sche Haus==
Zwei Jahre später, [[1808]] kaufte er noch den rückwärtigen, zur Pegnitz hin gelegenen, Platz (heute Helmplatz 4) von dem Gerber Tochtermann (Helmplatz 6)<ref name="Gottlieb Wunschel" />.</br>
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Im Jahr [[1798]] erwarb der Kaufmann [[Johann Adam Gebhardt]] dieses Grundstück von der Gemeinde Fürth<ref name="Gottlieb Wunschel">Gottlieb Wunschel: "Die Fürther Häuserchronik" zu ''Königstraße 103''; Wunschel weiß allerdings den Vornamen mit "Josef" zu benennen.</ref> und baute darauf für 8.000 fl. (Gulden) [[1806]] ein stattliches Haus. Damit gehörte er zu den Vertretern, die Fürth stetig nach Osten in Richtung des dann [[1802]] neu errichteten Friedhofs an der [[Auferstehungskirche]] erweiterten.
Nach dem Tode Johann Adam Gebhardts am [[28. Januar]] [[1838]]<ref>siehe "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" (Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier) vom 28.01.1838 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485457_00113_u001/1?cq=Johann%20Adam%20Gebhardt%20Januar%201838 - online verfügbar]</ref> erbte dessen Sohn [[Conrad Gebhardt]] nicht nur das Haus, sondern auch die Kunstsammlung, die er eifrig fortführte.
 
 
 
 
 
In den 1880-er Jahren kaufte dann die Stadtgemeinde Fürth das Gesamtgrundstück mit allen Gebäuden darauf. Daraus ergab sich dann die Möglichkeit nach dem Abriss des Wohngebäudes samt Stadel [[1908]] durch Stadtbaurat [[Otto Holzer]] die Feuerwehrzentrale zu errichten <ref>Barbara Ohm "Durch Fürth geführt", Band 1, Seite 50</ref>. 
 
  
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Zwei Jahre später, [[1808]], kaufte er noch den rückwärtigen, zur Pegnitz hin gelegenen, Platz (heute Helmplatz 4) von dem Gerber Tochtermann ([[Helmplatz 6]]).<ref name="Gottlieb Wunschel" /></br>
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Nach dem Tode Johann Adam Gebhardts am [[28. Januar]] [[1838]]<ref>siehe "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" (Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier) vom 28.01.1838 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485457_00113_u001/1?cq=Johann%20Adam%20Gebhardt%20Januar%201838 - online]</ref> erbte dessen Sohn [[Conrad Gebhardt]] nicht nur das Haus, sondern auch die Kunstsammlung, die er eifrig fortführte und in dem repräsentativen Haus verwahrte.<ref>Barbara Ohm, Verena Friedrich: "Fürth im Focus", Nr. 17</ref></br>
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::''Die Aufnahme des Gebhardt´schen Hauses auf der Postkarte bestätigt die Federzeichnung von C. Voigt in allen Details. Dies gilt insbesondere für Hausform, Fensteranzahl, Walmdach mit vierfenstrigem Zwerchhaus und Fahnenstangenöffnung, sowie Mittelportal. Das Bild auf der Postkarte (gelaufen 1908) muss nach 1896 (Eröffnung des [[Schliemann-Gymnasium|Schliemann-Gymnasiums]]), aber vor 1908 (Errichtung der [[Feuerwache]]) entstanden sein.
  
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==Die Feuerwehrzentrale==
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[[Datei:Feuerwache.jpg|miniatur|right|Die Feuerwache von Otto Holzer, 1908]]
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In den 1880er Jahren kaufte die Stadtgemeinde Fürth das Gesamtgrundstück mit allen Gebäuden darauf. Daraus ergab sich dann die Möglichkeit, nach dem Abriss des Wohngebäudes samt Stadel [[1908]] nach Entwurf von Stadtbaurat [[Otto Holzer]] die Feuerwehrzentrale zu errichten.<ref>Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Band 1, S. 50</ref></br>
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Dieses Jugendstilgebäude ist deutlich zweigegliedert. Der westliche Teil diente der Feuerwehr, der östliche Teil enthielt Wohnungen für den Oberbürgermeister und den Direktor des benachbarten Gymnasiums (seit 1896) <ref>Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Band 1, S. 50</ref>.
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==Frühere Adressbezeichnungen==
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* 1846: "Königsstraße" Nr. 264<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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* [[Johann Adam Gebhardt]]
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* [[Conrad Gebhardt]]
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* [[Feuerwache]]
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* [[Otto Holzer]]
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* [[C. Voigt]]
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 08:27 Uhr

Das Gelände der heutigen Königstraße 103 wurde im Zuge der Stadterweiterung erstmals 1806 bebaut. Etwa hundert Jahre später kam als Zweitbebauung die Feuerwache Fürth darauf. Diese befand sich hier wiederum gute hundert Jahre und nahm diesen Standort noch bis ins Jahr 2021 ein.

Das Gebhardt´sche Haus 1815 (links der Gartenanlage)
Das Gebhardt´sche Haus, zweites Haus von rechts neben Schliemann-Gymnasium zwischen 1896 und 1908

Das Gebhardt'sche Haus[Bearbeiten]

Im Jahr 1798 erwarb der Kaufmann Johann Adam Gebhardt dieses Grundstück von der Gemeinde Fürth[1] und baute darauf für 8.000 fl. (Gulden) 1806 ein stattliches Haus. Damit gehörte er zu den Vertretern, die Fürth stetig nach Osten in Richtung des dann 1802 neu errichteten Friedhofs an der Auferstehungskirche erweiterten.

Zwei Jahre später, 1808, kaufte er noch den rückwärtigen, zur Pegnitz hin gelegenen, Platz (heute Helmplatz 4) von dem Gerber Tochtermann (Helmplatz 6).[1]
Nach dem Tode Johann Adam Gebhardts am 28. Januar 1838[2] erbte dessen Sohn Conrad Gebhardt nicht nur das Haus, sondern auch die Kunstsammlung, die er eifrig fortführte und in dem repräsentativen Haus verwahrte.[3]

Die Aufnahme des Gebhardt´schen Hauses auf der Postkarte bestätigt die Federzeichnung von C. Voigt in allen Details. Dies gilt insbesondere für Hausform, Fensteranzahl, Walmdach mit vierfenstrigem Zwerchhaus und Fahnenstangenöffnung, sowie Mittelportal. Das Bild auf der Postkarte (gelaufen 1908) muss nach 1896 (Eröffnung des Schliemann-Gymnasiums), aber vor 1908 (Errichtung der Feuerwache) entstanden sein.

Die Feuerwehrzentrale[Bearbeiten]

Die Feuerwache von Otto Holzer, 1908

In den 1880er Jahren kaufte die Stadtgemeinde Fürth das Gesamtgrundstück mit allen Gebäuden darauf. Daraus ergab sich dann die Möglichkeit, nach dem Abriss des Wohngebäudes samt Stadel 1908 nach Entwurf von Stadtbaurat Otto Holzer die Feuerwehrzentrale zu errichten.[4]
Dieses Jugendstilgebäude ist deutlich zweigegliedert. Der westliche Teil diente der Feuerwehr, der östliche Teil enthielt Wohnungen für den Oberbürgermeister und den Direktor des benachbarten Gymnasiums (seit 1896) [5].

Frühere Adressbezeichnungen[Bearbeiten]

  • 1846: "Königsstraße" Nr. 264[6]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Gottlieb Wunschel: "Die Fürther Häuserchronik" zu Königstraße 103; Wunschel weiß allerdings den Vornamen mit "Josef" zu benennen.
  2. siehe "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" (Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier) vom 28.01.1838 - online
  3. Barbara Ohm, Verena Friedrich: "Fürth im Focus", Nr. 17
  4. Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Band 1, S. 50
  5. Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Band 1, S. 50
  6. Adressbuch von 1846

Bilder[Bearbeiten]