Königstraße 4: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 18: Zeile 18:
  
 
* 1704 Paulus Gruber, Becken zu Fürth "''wurde cediret, in die erkauffte dompröpstische Schmidtstatt, so ehedem auch ein Gemeind Bad gewesen, einen Backoffen zu richten und das Beckenhandwerk darauff zu treiben.''" <ref>Gottlieb Wunschel weist dabei auf Akt 390 hin</ref>. Danach dessen Wittib (= Witwe) die Hälfte.
 
* 1704 Paulus Gruber, Becken zu Fürth "''wurde cediret, in die erkauffte dompröpstische Schmidtstatt, so ehedem auch ein Gemeind Bad gewesen, einen Backoffen zu richten und das Beckenhandwerk darauff zu treiben.''" <ref>Gottlieb Wunschel weist dabei auf Akt 390 hin</ref>. Danach dessen Wittib (= Witwe) die Hälfte.
* 1723 Ernst Gruber, Sohn, die Hälfte und Andreas Gruber die Hälfte de Mutter
+
* 1723 Ernst Gruber, Sohn, die Hälfte und Andreas Gruber die Hälfte der Mutter
 
* 1758 Nikolaus GRuber, als Schwiegersohn und
 
* 1758 Nikolaus GRuber, als Schwiegersohn und
 
* 1759 Andreas Grubers Witwe
 
* 1759 Andreas Grubers Witwe

Version vom 8. Mai 2020, 21:05 Uhr

Königstraße 2, rot markiert

Das Gebäude mit der Bezeichnung Königstraße 4 wurde bereits 1497 als Eigentum der Gemeinde Fürth aufgelistet. Im Vetterplan ist das Haus unter den "Alten Dompröpstischen Häusern" aufgeführt (Paul Grubers Erben) und trägt die Nummer 109. Ab 1792 wurde dem Haus die Nummer 22 zugeordnet, ab 1827 die Nummer 2, I. Bez., seit 1860 dann die Nummer 2 und seit 1890 schließlich die Nummer Königstraße 4.

Geschichte

Die Königstraße 4 als Badhaus[1]

  • 1497 Die Gemeinde ist Eigentümer. Die genaue Entstehungszeit des Gebäudes ist unbekannt. Ob es identisch mit dem in jener Zeit erwähnten Büttel- und Hirtenhaus ist, konnte nicht sicher festgestellt werden. Sicher ist, dass das Gemeindebad um 1497 schon existiert. In der Fürther Gemein Ordnung von 1497 heißt es: "... und solcher trieb (der Schafe) soll sein und verpleiben dem Badtberg oder Gänsberg hinab und hinauff ..." [1]
  • 1547 weist eine Notiz aus dem Gerichtsbuch auf die Existenz des Gebäudes hin: "1547 verkaufte Gertraud Bucheler ihr Gütlein zu Fürth gegen dem Badhaus über (Rednitzstraße 2)[2].
  • 1616 weist eine Notiz auf das Badhaus bey der Bruckhn, das ohne Gemeinrecht ist[3].
  • 1691 Paulus Schue; die Badhäuser wurden zu jener Zeit teils für die Gesundheit, teils zum Vergnügen gehalten. An der Stelle Königstraße 4 scheint das Bad bis etwa 1700 in Betrieb gewesen zu sein. So heißt es: "Wegen deß allhießig der gemain gehörigen Badhauß ist einhellig beschlossen, daß selbiges auff offener Canzel feil gebotten und verkaufft werden solle."[4]
  • 1692 am 21. Oktober diesen Jahres wurde der Rücktritt des Paulus Schue von seinem Angebot genehmigt und die Abgabe des Gebäudes an Hanns Mädl beschlossen [5].

Kurzes Intermezzo als Schmiede

  • 1692 Hannß Mädl erwarb das Grundstück und von da ab scheint das Bad eingegangen, bzw. aufgegeben worden zu sein. Hannß Mädl war Schmied und soll eine Schmiede auf dem Grundstück eingerichtet haben. Das Salbuch beschreibt: "Ein Viertelsguth, so vorher das Gemeind Badhaus geweßen und an Hannß Mädl, Huffschmidt verkaufft worden, worauf ein zweygäthiges Hauß stehet und anjezo ein Schmidtwerkstatt dahin gebauet worden, sambt ein großen mit einem steinern Fuß eingefaßten Blaz, so Mädl von der Gemain darzu erkaufft hat.
Possessor: ist vor alters des Gemein Baad Hauß geweßen."[6] Hannß Mädl taucht auch als Eigentümer der Königstraße 2 auf.
  • 1700 Hannß Philipp Thomas
  • 1702 Hannß Philipp Schickedanz, auch er taucht in den Eigentümerlisten von Königstraße 2 auf. Letztlich hat sich dort die Schmiedewerkstatt etabliert, womöglich weil dieses Grundstück näher an der Rednitz lag.

Die Königstraße 4 als Bäckerei

  • 1704 Paulus Gruber, Becken zu Fürth "wurde cediret, in die erkauffte dompröpstische Schmidtstatt, so ehedem auch ein Gemeind Bad gewesen, einen Backoffen zu richten und das Beckenhandwerk darauff zu treiben." [7]. Danach dessen Wittib (= Witwe) die Hälfte.
  • 1723 Ernst Gruber, Sohn, die Hälfte und Andreas Gruber die Hälfte der Mutter
  • 1758 Nikolaus GRuber, als Schwiegersohn und
  • 1759 Andreas Grubers Witwe
  • 1771 Georg Seeling, Bäckermeister, kaufte für 3325 fl. aus Grubers Konkurs
  • 1817 Johann Hieronymus Seeling, Handelsmann kaufft das haus um 8500 fl.
  • 1840 Johann Hiernoymus Seeling, Bäckermeister - er stellt einen Anbau gegenüber der Rednitzstraße 2 neu her.
Brot- und Feinbäckerei Will
  • 1851 Paul Seeling, Bäckermeister
  • 1867 Johann Josef Stubenrauch, Bäckermeister
  • 1880 Christof Stubenrauch, Bäckermeister -
  • 1899 Christ. Heinrich Will, Bäckermeister; im gleichen Jahr werden Kaminumbauten vorgenommen
  • 1905 vergrößert Will die Ladentüre und die Fenster; der hauseingang wird verschoben und im Erdgeschoß Zwischenwände eingezogen
  • 1911 baut Will einen Dampfbackofen ein.


Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 alle Angaben zu Königstraße 4 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940
  2. Gottlieb Wunschel zitiert aus Gerichtsbuch von 1547 (Akt 1023 Rückseite 234); in der Urkunde vom 23. Mai 1576 und in den Zinslehensreversen vom 3. Januar 1591, 19. November 1595 und 19. Mai 1611 wird auch jeweils ein Gütlein am Gensberg hinter dem Badhaus genannt.
  3. Gottlieb Wunschel zitiert Akt 283 Seite 819 aus dem Jahr 1616
  4. vgl. Stadtakt XLI Rückseite a 99 vom 26. Dezember 1691; zitiert nach Gottlieb Wunschel
  5. siehe Stadtakt XLI Rückseite 104 vom 21. Oktober 1692, nach Gottlieb Wunschel
  6. Salbuch von 1700 Seite 155, zitiert nach Gottlieb Wunschel
  7. Gottlieb Wunschel weist dabei auf Akt 390 hin

siehe auch

Bilder