Weikershof

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Weikershof im April 2020

Weikershof ist ein Ortsteil von Fürth. Er liegt etwa drei Kilometer südlich des Stadtkerns, östlich der Rednitz.


Geschichte

Weikershof war ein Außenposten, ein Wirtschaftsgut des Fürther Königshofs und entstand deshalb noch im 8. Jahrhundert. Erstmals wird Weikershof 1269 in einer Urkunde des Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg "Wikershoven" genannt. Spätere Schreibweisen: ca. 1430 Weyckershoffen, 1587 Weickershof, vermutlich von einem Personennamen Wicher oder Hof des Wicker abgeleitet. Auch kirchlich gehörte der Ort zu Fürth. Über die Jahrhunderte waren die Machtverhältnisse gemischt. Der Markgraf hatte die Hochgerichtsbarkeit inne und die Stadt Nürnberg besaß die Grundherrschaft.[1] Der Ort war nie sehr groß, im Jahr 1733 wurde er als Weiler bezeichnet. Ein Bauernhof, der Voitshof, befindet sich seit 1570 im Besitz der selben Familie.

Eingemeindung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Weikershof dem 1808 im Königreich Bayern gegründeten Steuerbezirk Höfen zugeordnet. Am 1. Januar 1899 wurden ein Teil der Gemeinde Höfen und die Ortschaft Weikershof (mit 8 Gebäuden, 11 Familien, 67 Einwohnern) nach Fürth eingemeindet.

Die besondere Häuser-Nummerierung

Im südlichsten Stadtteil Weikershof gibt es Höfe mit dem Straßennamen Weikershofer Straße und den Hausnummern 175, 179, 183, 185, 186, 186a, 192.

Dies erklärt sich historisch insofern, dass die Höfe von Weikershof früher zur Gemeinde Höfen gehörten, die wiederum 1899 zum großen Teil Nürnberg zugeschlagen wurde. Lediglich der weit entfernt liegende Teil kam allerdings zur Stadt Fürth, womit die Hausnummern bestehen blieben. Der große Voit-Hof hat somit nach wie vor „Weikershofer Straße 179; Völkls wohnen auf Nr. 186/186a und Familie Schmälzlein auf 192.

Im 20. Jahrhundert

Im Jahr 1902 entdeckte man etwa 450 Meter südlich des Dorfes eine stark eisen- und schwefelhaltige Heilquelle, ab 1931 Gustav-Adolf-Quelle genannt. Ein Kurbadbetrieb wie bei der König-Ludwig-Quelle entwickelte sich aber hier nicht. Lediglich in den 1930er Jahren wurde ein Wasserbassin gebaut, das die Fürther aber mehr als Schwimmbad denn als Heilbad nutzten. In der Nähe von Weikershof, östlich der Schwabacher Straße, entstand bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein Artilleriedepot, das in der Zeit des Nationalsozialismus als Panzerkaserne genutzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde Weikershof von einer Bombe getroffen. Ihr viel auch das Runenhaus, ein bekanntes Fachwerkhaus, zum Opfer. Als die Amerikaner Fürth besetzten, wurde die Panzerkaserne als Johnson Barracks weitergenutzt.

Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Weikershof selbst ist auch nach dem Krieg ein Bauerndorf geblieben, da das naheliegende Wasserschutzgebiet große Neubaugebiete verhinderte. Von den alten Bauernhäusern ist, außer einigen, mächtigen Scheunen, nicht mehr viel vorhanden, denkmalgeschützte Häuser fehlen. Nach dem Abzug der Amerikaner wurden die Johnson Barracks abgerissen. Heute (2021) prägen große Autohäuser und Fabriken entlang der Schwabacher Straße das Bild.

Zeitzeugenberichte

Anmerkung zu den behandelten Wasserschöpfrädern: Das in der Wiese Sommer, alte Flurstück-Nr. 1508, genannte Rad ist das Wasserschöpfrad Nr. 55. Weitere zwei gab es noch oberhalb, das nächste gehörte zu Zirndorf (siehe Liste der historischen Wasserschöpfräder im Artikel Wasserschöpfräder in Fürth).

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 187.

Bilder