Krautheimer-Krippe: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Nathan Krautheimer]] verfügte in seinem Testament 60.000 Mark für einen sozialen Zweck, seine Frau Martha entschied sich für die Schaffung einer Säuglingskrippe. Sie liegt neben dem ehemaligen [[Nathanstift]], das Gebäude gehört heute zum Schulzentrum an der [[Tannenstraße]].
 
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Babynahrung, idealerweise Frauenmilch versorgt werden. Wie im Nathanstift bestand auch in der Krautheimer Krippe eine Frauenmilchabgabestation.<ref>Hinweis nach dem Vortrag am [[31. Januar]] [[2023]] von Prof. Dr. Volker Hanf, Chefarzt des Nathanstifts: "Die Entwicklung der deutschen Geburtshilfe aus der Sicht des Nathanstifts Fürth - 100 Jahre nach dem Tod des Stifters Alfred Louis Nathan"; vgl. dazu [[Nathanstift#Konzeption des Nathanstifts|hier: Der Milchpavillon]]; siehe auch: [https://www.frauenmilchbank.de/ Frauenmilchbank heute]</ref>
  
Ab 1935 Bestrebungen, den Namen der jüdischen Stifterfamilie zu tilgen ("Johanniskrippe") ; spätestens ab 1938 Umbenennung in "Kleinkinderheim und Säuglingsheim"; am 26. Mai 1945 wieder Umbenennung auf den ursprünglichen Namen.
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Ab 1935 gab es Bestrebungen, den Namen der jüdischen Stifterfamilie zu tilgen ("Johanniskrippe"); spätestens ab 1938 Umbenennung in "Kleinkinderheim und Säuglingsheim"; am 26. Mai 1945 wieder Umbenennung auf den ursprünglichen Namen.
  
 
Die Kinderkrippe beendete ihren Betrieb zum 31. Dezember 1966. Danach folgten verschiedene Nutzungen durch die benachbarten Schulen. Heute ist in der Krautheimer-Krippe ein Außenstelle des [[Jüdisches Museum| Jüdischen Museum Franken]] untergebracht.
 
Die Kinderkrippe beendete ihren Betrieb zum 31. Dezember 1966. Danach folgten verschiedene Nutzungen durch die benachbarten Schulen. Heute ist in der Krautheimer-Krippe ein Außenstelle des [[Jüdisches Museum| Jüdischen Museum Franken]] untergebracht.
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== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 31. Januar 2024, 19:01 Uhr

Krautheimer Krippe.jpg
Krautheimer-Krippe sowie Schulhof der Maischule von der Otto-Seeling-Promenade aus gesehen.
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Die Krautheimer-Krippe, war eine Säuglingskrippe, gestiftet von der Familie Krautheimer.

Nathan Krautheimer verfügte in seinem Testament 60.000 Mark für einen sozialen Zweck, seine Frau Martha entschied sich für die Schaffung einer Säuglingskrippe. Sie liegt neben dem ehemaligen Nathanstift, das Gebäude gehört heute zum Schulzentrum an der Tannenstraße.

Innenaufnahme um 1920

Entworfen wurde der Bau vom Architekten Josef Zizler. Er entstand im Jahr 1912, am Giebel des Portikus erinnert eine Inschrift noch an den ursprünglichen Namen Kleinkinderheim Fürth. Hier sollten kranke Kinder ab zwei Jahren behandelt werden, während im Nathanstift die kleineren Kindern untergebracht waren.[1] Als Standort wurde deshalb gezielt die Nähe zum Nathanstift gesucht. 1919 wird sogar ein überdachter Übergang dazu errichtet (heute nicht mehr vorhanden), dieser diente sowohl als Versorgungsgang, als auch um die Säuglinge geschützt der frischen Luft aussetzen zu können. In der Einrichtung sollten Kinder mit hochwertiger Babynahrung, idealerweise Frauenmilch versorgt werden. Wie im Nathanstift bestand auch in der Krautheimer Krippe eine Frauenmilchabgabestation.[2]

Ab 1935 gab es Bestrebungen, den Namen der jüdischen Stifterfamilie zu tilgen ("Johanniskrippe"); spätestens ab 1938 Umbenennung in "Kleinkinderheim und Säuglingsheim"; am 26. Mai 1945 wieder Umbenennung auf den ursprünglichen Namen.

Die Kinderkrippe beendete ihren Betrieb zum 31. Dezember 1966. Danach folgten verschiedene Nutzungen durch die benachbarten Schulen. Heute ist in der Krautheimer-Krippe ein Außenstelle des Jüdischen Museum Franken untergebracht.

Beschreibung des Baudenkmals[Bearbeiten]

Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Sandsteineckrustika, viersäuligem Eingangsvorbau und seitlichem Treppenturm mit Zwiebeldach, neuklassizistisch, von Josef Zizler, 1912.

Literatur[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Sabine Rempe: Das Lebenswerk von Martha Krautheimer. In: Fürther Nachrichten vom 10. September 2022, S. 36 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 2005, 1999, 1991, S. 141.
  2. Hinweis nach dem Vortrag am 31. Januar 2023 von Prof. Dr. Volker Hanf, Chefarzt des Nathanstifts: "Die Entwicklung der deutschen Geburtshilfe aus der Sicht des Nathanstifts Fürth - 100 Jahre nach dem Tod des Stifters Alfred Louis Nathan"; vgl. dazu hier: Der Milchpavillon; siehe auch: Frauenmilchbank heute

Bilder[Bearbeiten]