Die Amerikaner in Fürth

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Das 16. Pionierbataillon ist aus dem Irakkrieg zurück (1991)

In Fürth waren zwischen 1945 und 1995 Einheiten der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika (U.S. Army) stationiert. Zusammen mit ihren Familienangehörigen stellten die Soldaten und Soldatinnen 50 Jahre lang eine nicht zu übersehende Bevölkerungsgruppe und einen relevanten Wirtschaftsfaktor in der Stadt dar. Im Laufe der Zeit ergaben sich auch immer mehr persönliche Kontakte zwischen den Einheimischen und den Angehörigen der „Besatzungsmacht“.

Die vorliegende Seite ist eine Übersichtsseite und leitet zu Artikeln weiter, die mit dem Themenkomplex Die Amerikaner in Fürth in Zusammenhang stehen.

Geschichte

Kasernen

Weitere militärische Einrichtungen

Wohnviertel

Schulen

Sport

Kulturelles, soziales und religiöses Leben

Einkaufszentren

Weitere Einrichtungen

Zusätzlich zu dem großen Komplex der PX an der Wald-/Fronmüllerstraße existierten bis zum Abzug der amerikanischen Streitkräfte noch weitere Einrichtungen für den täglichen Bedarf auf öffentlichem Raum, also nicht innerhalb der Kasernenbereiche, die bekanntlich mit sorgfältiger Zugangskontrolle gesichert waren.

Der Zugang zu den nachfolgend genannten Einrichtungen war nur unter Vorlage der sogenannten ID-Card möglich, ein Ausweisdokument, über das nur die Soldaten selbst und deren direkte Familienangehörige verfügten.

Direkt an der Ecke Schwabacher Straße und Fronmüllerstraße befand sich eine Tankstelle für die privat genutzten Fahrzeuge der Soldaten, wo sie zu deutlich vergünstigten Konditionen Kraftstoffe erwerben konnten. Lange Schlangen vor den Zapfsäulen waren keine Seltenheit. Die Tankstelle für die Militärfahrzeuge befand sich innerhalb der Darby-Kaserne an der Ecke des heutigen Marmaris-Platzes und der Liesl-Kießling-Straße.

Angrenzend an die U.S.-Tankstelle im weiteren Verlauf der Fronmüllerstraße befand sich ein Lebensmittelmarkt in der Größe eines heute üblichen Discounters, dessen Sortiment speziell amerikanische Marken anbot. Auch Frischwaren wie Brot oder Fleisch und Gemüse wurden dort verkauft.

Auf dem Gelände des heutigen Lidl-Marktes Ecke Fronmüllerstraße und Jakob-Wassermann-Straße war das U.S.-Kino mit einer Kapazität von 750 Plätzen. Es spielte alle kommerziellen Filme, die auch in der Heimat der Amerikaner in dortigen Kinos aufgeführt wurden, allerdings zu Eintrittspreisen meist deutlich unter 2 US-Dollar. Erstaunlich war auch die Tatsache, dass sogenannte Kassenschlager bzw. Blockbuster teilweise 1 Jahr vor der Veröffentlichung in deutschen Kinos gezeigt wurden, da die Synchronisation der Filme damals deutlich mehr Zeit beanspruchte als heutzutage. Den Begriff Blockbuster konnte man auch bildlich nicht selten beobachten, da eine der Erklärungen des Begriffs so definiert wurde, dass die Warteschlange der Besucher vor der Kasse des Kinos so lange sein musste, dass sie einmal um den Häuserblock reichte. Ganz deutlich zu sehen war das bei Filmen wie z. B. Jaws (Der weiße Hai, 1975) und Superman (1978). Besonders war auch, dass das Publikum vor Filmbeginn immer aufstand, um die amerikanische Nationalhymne vor dem auf der Leinwand gezeigten Sternenbanner mitzusingen.

An der Ecke Fronmüllerstraße und Liesl-Kießling-Straße war ein Münz-Waschsalon. Im Inneren befanden sich auch einige Verkaufsautomaten mit den typisch amerikanischen Soda-Drinks wie z. B. Dr Pepper und Root-Beer sowie U.S.-Süßigkeiten. Eine gute Gelegenheit für viele deutsche „Kunden“ sich dort zu bedienen, da es hier keine Zugangskontrolle gab. U.S.-Kleingeld oder Dollarnoten waren jedoch Voraussetzung.

Auf dem Gelände des heutigen Planetenviertels Ecke Balbiererstraße und Waldstraße stand schon in den 1970er Jahren eine Filiale der Fast Food Kette Burger King. Allerdings nur für zahlende amerikanische Kunden mit ID-Card.

Das Gebäude des ehemaligen Clubs befindet sich in der Steubenstraße 27 und war in die westliche Mauer der William O. Darby Kaserne integriert. Der Haupteingang war an der Steubenstraße. Das Motto des Clubs: Lounge, Bar, Disco. Der Club war in Kreisen der Soldaten weit über die Grenzen Fürths hinaus bekannt und zog an Wochenende Massen von Besuchern an. Zu erkennen war das am Geräuschpegel und an dem Umstand, dass an diesen Abenden im erweiterten Umfeld des Clubs die Südstadt mehr als zugeparkt war. Zum Unmut vieler Anwohner.

Sonstiges

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Reinhard Kalb: Kaugummi, PX und streikende Panzer. In: Fürther Nachrichten vom 15. September 2018 (Druckausgabe) bzw. Army in Fürth: Kaugummi, PX und streikende Panzer. In: nordbayern.de vom 16. September 2018 - online
  • 25 Jahre nach dem Abzug der U.S. Army: ein Rückblick. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 5 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise


Audios

  • Interview mit Wilfried Dietsch über das Verhältnis zu den Amerikanern in Fürth
    2021-11-16 wilfried-dietsch.mp3

  • Interview mit Douglas E. Batson über seine Zeit als Zivilangestellter bei der U.S. Army in Fürth (in Englisch)
    2022-04-15 - Batson.mp3

  • Interview mit Helga Middendorf, die seit ihrer Jugendzeit ständig Verbindungen nach Amerika pflegt
    2022-09-28 Middendorf.mp3

  • Interview mit Paul Altmann über seine Freundschaften mit Amerikanern in Fürth
    2023-01-23 Altmann.mp3

  • Carl Gwyn beschreibt das Einkaufsverhalten einer amerikanischen Familie in Fürth in den 1980er Jahren
    2023-09-17 Gwyn-PX.mp3

  • Carl Gwyn schildert den täglichen Schulalltag eines Schülers in der Nuernberg American High School an der Fronmüllerstraße
    2023-12-31 - Gwyn - American Student in Germany.mp3

  • Audioschnipsel des AFN Nürnberg-Moderators Mike Kimbrell (1984)
    AFN 1984 - Mike Kimbrell.mp3

  • Interview mit Karl Knöfel über seine Erinnerungen an die Zeit mit den Amerikanern in Fürth (Teil 1 von 2)
    2021-11-16-knoefel-1.mp3

  • Interview mit Karl Knöfel über seine Erinnerungen an die Zeit mit den Amerikanern in Fürth (Teil 2 von 2)
    2021-11-16 knoefel-2.mp3

Bilder


Videos